EBONY BONES (UK) / 18+ (US) / HO99O9 (US) / CHUCKAMUCK (DE) / STEPHEN MORRIS (NEW ORDER) (UK) (DJ-SET) / MATTHEW HERBERT (UK)(DJ-SET) / NN (DJ-SET) / SOOKEE (DE) / LEVELZ (UK) / JAMES PANTS (US) / C.A.R (UK) / DAVE HASLAM (UK) (DJ-SET) / WILL BANKHEAD (UK) (DJ-SET)

28.08. / 20.00 – 05.00 / , / ,
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Ebony Bones (UK) / Steve Morris (UK) / Matthew Herbert (UK) / TBC
18+ (US) / Ho9909 (US) / Chuckamuck (DE) / Sookee (DE) / Levelz (UK) / James Pants (US) / C.A.R (UK) / Will Bankhead (UK) / Dave Haslam (UK) / TBC

Matthew Herbert (DJ-Set) / 02 – 04.00 / Berghain

Bei all den verschiedenen Aktivitäten, die Matthew Herbert auch während »Pop-Kultur« wieder nachgehen wird, könnte man fast vergessen, dass der Brite auch ein herausragender DJ ist. Wir haben das allerdings nicht. Dem pulsierenden Sound seines neuen Albums »The Shakes«, das Herbert mit Band erstmals live in Deutschland am Festival-Donnerstag in der Halle am Berghain vorstellt, möchte er sicherlich auch am Pult in Nichts nachstehen.

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Stephen Morris (DJ-Set) / 00 – 02.00 / Berghain
Deutschlandpremiere

Seine Nachbarn kennen ihn als liebenswürdigen Sammler von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, der restlichen Welt ist Stephen Morris vor allem als Schlagzeuger und später auch Keyboarder von Joy Division und New Order bekannt. Für Erstere nahm er oft jedes Instrument seines Drumsets einzeln auf. Von Postpunk bis Haçienda hat der Brite so einiges in seinem musikalischen Leben bereits mitgemacht. Mit Ehefrau und New Order-Co-Mitglied Gillian Gilbert veröffentlichte er zudem als The Other Two ebenfalls elektronische Musik. Nun steht Morris einmal alleine im Mittelpunkt: Bei Pop-Kultur legt er erstmals in Deutschland auf.

Website (New Order)

Ebony Bones / 23 – 00.00 / Berghain
Deutschlandpremiere

Aus London kommt Ebony Bones ins Berghain. Die Musikerin und Theaterschauspielerin erlebte als Kind die ersten Brixton Riots mit. Die Unruhen prägten sie nachhaltig. In einem Land, dessen Charts mehr und mehr von Musikern dominiert werden, die sich für Politik keinen Deut mehr interessieren, bleibt die Stimme von Ebony Bones eine entschiedene, aber auch sensible. Die vielfältigen Kultureinflüsse ihres Viertels und seine bis heute bewegte Geschichte spiegeln sich in einem brodelnden Soundgemisch wieder, das sie uns auf bislang zwei Alben servierte. Deren Nachfolger steht kurz vor der Vollendung. Erste Liveeindrücke wird es bei »Pop-Kultur« geben.

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18+ / 22.00 – 22.40 / Berghain

Wer etwas über die Liebe lernen will, der kann im Bücherschrank zu Eva Illouz, Roland Barthes oder Anna Achmatowa greifen. Oder aber er macht im Streamingdienst des Vertrauens das Debütalbum von 18+ an. »Trust« heißt das und weckt so ziemlich alles an Gefühlen, nur nicht unbedingt Vertrauen. Zu überzeichnet sind die ganzen Eros-Posen, die Justin und Samia hier ohne Nachnamen, dafür aber gerne auch mal über Krähen-Samples hinaus in die Nacht säuseln. Down-down-dooown-tempo-R’n’B ist das und man will gar nicht so recht glauben, dass das am Ende tatsächlich in knisternder Spannung aufgeht. Aber so ist das eben mit der Erotik: Nur die Ahnung, nicht das Wissen, erregt.

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Ho99o9 / 21 – 21.40 / Berghain
Deutschlandpremiere

In ihrer Jugend sammelten Eaddy und the O.G.M. Schulverweise, heute sind es Blogeinträge. Ho99o9 (sprich: Horror) waren das Thema auf dem diesjährigen SXSW. Der Name kommt nicht von ungefähr: Ihre Verzahnung von Rap, Electronica und Post-Hardcore darf man gut und gerne psychotisch nennen. Das Duo verausgabt sich zudem bei jeder Liveshow bis an die Grenzen körperlicher Verfügbarkeit und macht dabei auch vor dem Publikum nicht halt. Für ihr allererstes Deutschlandkonzert gilt es also, sich warm anzuziehen.

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Chuckamuck / 20 – 20.40
Deutschlandpremiere

Nachdem sie über Schokoriegel, Mädchen und Geister gesungen haben (nicht selten auch in Kombination), maßen es sich die Berliner von Chuckamuck auch weiterhin an, ihr breitestes Schelmengrinsen vor sich herzutragen. Zwei irrwitzige Rock’n’Roll-Alben und eine EP sind bereits beim hiesigen Staatsakt-Label erschienen, alle stets mit einem nonchalanten Desinteresse gegenüber allen Traditionen und ewig gleichen Retrodiskussionen versehen. Chuckamuck sind von mitreißender Unbedarftheit und Lebenslust. Bei »Pop-Kultur« wird es erstmals neues Material zu hören geben.

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Dave Haslam (DJ-Set) / 02 – open end / Panorama Bar

Dave Haslam weiß, welche Bedeutung ein einziger Club für eine gesamte Großstadt entwickeln kann. Als DJ im von Factory Records und New Order betriebenen Fac 51 The Haçienda war er nicht ganz unverantwortlich daran, dass aus einem alten Warehouse ein bis heute legendärer Salbungsort des Hedonismus und aus der grauen englischen Industriestadt Manchester plötzlich »Madchester« wurde. Seit diesen Tagen weiß Haslam auch wie kein Zweiter, wie man einen ausschweifenden Abend richtig zum besten Ende führt.

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Will Bankhead (DJ-Set) / 00.20 – 02.00 / Panorama Bar

Will Bankhead gibt seit Jahren elektronischer Musik ein Gesicht, oder besser: eine Oberfläche. Als Gestalter hat er vor allem mit Plattencovern für Honest Jon’s und Mo Wax von sich reden gemacht. Als Kopf hinter dem Blog und Label The Trilogy Tapes ist er selbst mitverantwortlich für die erneute Renaissance des Mediums Kassette – und für allerhand hochklassige Veröffentlichungen. Der Vielfalt der so versammelten, abgründigen Grooves tragen auch seine DJ-Sets Rechnung.

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Foto: Tainted Lenses

Sookee / 23.40 – 00.20 / Panorama Bar

Widerstand flowt, wenn Sookee am Mic ist. Die selbst ernannte »Quing of Berlin« ist als queerfeministische Aktivistin und Rapperin gleichermaßen bekannt. Spätestens seit ihrem vierten Album »Lila Samt« kommen die landesweiten Musikmedien und das Feuilleton nicht mehr an ihr vorbei. Das ärgert vor allem jene Macho-Rapper, die zuletzt wieder die Wahrnehmung von HipHop dominierten und denen das Mitglied des TickTickBoom-Kollektivs nun Zeile um Zeile das Wasser abgräbt. Ihre Penisfantasie »If I Had A« voller Um-die-Ecke-Bilder ist eines der lustigsten Deutschrap-Stücke der letzten Jahre. Inhalt und Stil bieten bei Sookee eine selten zu erlebende Einheit.

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Levelz / 22.40 – 23.20 / Panorama Bar
Deutschlandpremiere

In nur etwas mehr als einem Jahr haben sich Levelz in die heißeste Crew Großbritanniens verwandelt. Das vierzehnköpfige MC,-Produzenten-und-DJ-Kollektiv aus Manchester besteht aus einigen erfahrenen Lokalgrößen und zahlreichen hungrigen Nachwuchskünstlern. Optisch und in seinen Titelnamen setzt man auf Minimalismus, ansonsten geben sie uns aber eine volle Breitseite Grime. Das Genre erlebt derzeit einen neuen kreativen Aufschwung, an dem der Norden des Landes tüchtig mitwirkt. Und Levelz sind ganz vorne mit dabei. Bei RinseFM nahmen sie das Studio auseinander, FACT sieht sie als »Wu-Tang meets Happy Mondays«. Für »Pop-Kultur« treten sie erstmals außerhalb Londons auf.

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Foto: Schiko

James Pants / 21.40 – 22.20 / Panorama Bar

Für seine Musikerkarriere türmte der junge James Pants einst (mitsamt seines einverstandenen Dates, das sollte man nicht unterschlagen!) den eigenen Prom-Ball, um Peanut Butter Wolf zu treffen. Auf dessen Label hat der heute nun erwachsene Künstler mittlerweile vier Alben veröffentlicht, das jüngste heißt »Savage«. Mr Pants lebt aktuell im deutschen Köln, hat bereits mit Egyptian Lover kollaboriert und mag New Age, Disco und ein bisschen HipHop und Garage Rock. Aus diesen Versatzstücken blubbert er sich seine eigene Regenbogenmusik zusammen. Ein erhabenes Erlebnis.

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C.A.R / 20.40 – 21.20 / Panorama Bar
Berlin-Premiere

Chloé Raunet mag manch einer vielleicht noch als Teil der Band Battant bekannt sein. Mittlerweile geht sie als C.A.R eigene Wege. »My Friend« heißt ihr Debütalbum. Das darf gerne als Einladung verstanden werden. Wer sich dazu gesellt, sollte allerdings ein flexibles Nervenkostüm mitbringen, denn die Lieder drehen sich in Spiralen aus Raunets Londoner Wohnzimmer hinaus in die von ihr aus dem Fenster beobachteten Straßen und das eigene Umfeld. Eine überwundende Depression wird thematisiert, andere Rückschläge lassen wiederum nur Zynismus zurück. Ihre Musik klingt derweil bisweilen so, als hätte man sich benommen zwischen zwei laufende Radios gelegt. Andrew Weatherall zählt zu ihren Fans, mit Ruede Hagelstein hat sie erst kürzlich zusammengearbeitet.

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