Live

KERO KERO BONITO (UK) / GABI (US) / CUMMI FLU (DE)

Kero Kero Bonito / 00.20 – 01.20
Deutschlandpremiere

Es tut sich mal wieder etwas Weltbewegendes in London. An der Themse impft man derzeit der westlichen Pop-Musik die Lehren des niedlichkeitsversessenen J-Pop ein und trennt erst gar nicht zwischen On- und Offline-Welt. Die beiden Briten Gus und Jamie hatten einst auf einem Schwarzen Brett für japanische London-Expats nach einem Rapper gesucht. Es meldeten sich einige alte Typen – und Sarah. Für Kero Kero Bonito rappt sie nun in einem Englisch-Japanisch-Gemisch über Flamingos, Selfie-Philosophie und die eigenen Skills am Gamecontroller. Die Musik dazu: spritziger Bubble-Tea-Pop mit ordentlich Kohlensäure. Sind wir schon in der Zukunft?

GABI / 23.20 – 00.00

Gabrielle Herbst besitzt eine klassische Ausbildung am Klavier, an der Klarinette, dem Gamelan sowie im Balinesischen Tanz. Teile ihrer Kindheit verbrachte die New Yorkerin in Indonesien, ihren Abschluss machte sie am renommierten Bard College Conservatory of Music. Pop-Musik fasziniert sie aber ebenso wie Kammermusik und so hat sie als GABI ein erstes Album aufgenommen, dass auf Daniel Lopatins Label Software. Der Musiker, besser bekannt als Oneohtrix Point Never, hat »Sympathy« auch koproduziert. Werners minimalistische, glasklar vorgetragene Texte wirken auf dem lichten Feedbackteppich wie die Regieanweisungen einer himmlischen Oper.

Cummi Flu / 22.20 – 23.00

Ein Lehrstück in Sachen musikalischer Urbarmachung ist »Z« geworden. Der Belgier Oliver Doerell, der hier als Cummi Flu in Erscheinung tritt, greift für seine mysteriösen Dubs und seltsamen entrückten Klänge nämlich bevorzugt auf das Naheliegendste zurück – in diesem Fall: Gummibänder. Seine Lieder sind Gegen-den-Strom-Fahrten. Das Gehölz umschlingt und überragt die sich verengenden Ufer, bis sich plötzlich eine taghelle Biegung auftut … Die hypnotische Wirkung dieser Musik aus der Rappel- und Bastelkiste unterstreicht eine Performance der Schattentänzerin Lady Ived.


DISCO ANTI NAPOLEON (FR) / SKY WALKING (DE)

Foto: Pierre Stroêska

Disco Anti Napoleon / 19.40 – 20.20
Deutschlandpremiere

DAN, oder lang: Disco Anti Napoleon, sind aus Nantes. Kennt man von der Tour de France, gibt immer schöne Bilder. Einen mittelmäßigen Fußballclub haben sie da auch – und diese tolle Psychedelic-Rockband, mit der man direkt abheben möchte. Weltenflucht heißt Umsturz heißt Disco. Parallel verdaut man auf dem Debütalbum »Ascent« noch schnell die eigene Jugend. Liedtitel wie »Girl«, »Gremlins«, »UFO« etc. sprechen für sich. Da wird selbst dem kleinen dicken Korsen die Hand unter der Uniform verrückt.

Sky Walking / 18.40 – 19.20

Die Supergroup, die keine sein will. Seit sechs Jahren gibt es Sky Walking, den neuen Rohdiamanten aus dem Hause Dial, bereits. Die ersten fünf verbrachte man allerdings weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Irgendwann mussten Dial-Mitgründer Peter Kersten alias Lawrence, Christian Naujoks und Richard von der Schulenburg alias RVDS allerdings doch Farbe bekennen: Als nämlich das Sky-Walking-Debütalbum im letzten Herbst erschien. Entstanden ist es in eher losen Aufnahmesessions unter paradiesischen Bedingungen (»the rotten studio in the backyard of a record store in Hamburg, including a weird collection of instruments, some Russian microphones and the saddest sounding steel drum«). Das durch diese Ungezwungenheit bedingte charmante Ausfransen mutiert live wie auf Platte zu Abertausenden Nesselhäärchen, die sich im Ohr verhaken und die Hörerin in die dezente Flamboyanz von Sky Walking hineinverschlingen.


EBONY BONES (UK) / 18+ (US) / HO99O9 (US) / CHUCKAMUCK (DE) / STEPHEN MORRIS (NEW ORDER) (UK) (DJ-SET) / MATTHEW HERBERT (UK)(DJ-SET) / NN (DJ-SET) / SOOKEE (DE) / LEVELZ (UK) / JAMES PANTS (US) / C.A.R (UK) / DAVE HASLAM (UK) (DJ-SET) / WILL BANKHEAD (UK) (DJ-SET)

Ebony Bones (UK) / Steve Morris (UK) / Matthew Herbert (UK) / TBC
18+ (US) / Ho9909 (US) / Chuckamuck (DE) / Sookee (DE) / Levelz (UK) / James Pants (US) / C.A.R (UK) / Will Bankhead (UK) / Dave Haslam (UK) / TBC

Matthew Herbert (DJ-Set) / 02 – 04.00 / Berghain

Bei all den verschiedenen Aktivitäten, die Matthew Herbert auch während »Pop-Kultur« wieder nachgehen wird, könnte man fast vergessen, dass der Brite auch ein herausragender DJ ist. Wir haben das allerdings nicht. Dem pulsierenden Sound seines neuen Albums »The Shakes«, das Herbert mit Band erstmals live in Deutschland am Festival-Donnerstag in der Halle am Berghain vorstellt, möchte er sicherlich auch am Pult in Nichts nachstehen.

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Stephen Morris (DJ-Set) / 00 – 02.00 / Berghain
Deutschlandpremiere

Seine Nachbarn kennen ihn als liebenswürdigen Sammler von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, der restlichen Welt ist Stephen Morris vor allem als Schlagzeuger und später auch Keyboarder von Joy Division und New Order bekannt. Für Erstere nahm er oft jedes Instrument seines Drumsets einzeln auf. Von Postpunk bis Haçienda hat der Brite so einiges in seinem musikalischen Leben bereits mitgemacht. Mit Ehefrau und New Order-Co-Mitglied Gillian Gilbert veröffentlichte er zudem als The Other Two ebenfalls elektronische Musik. Nun steht Morris einmal alleine im Mittelpunkt: Bei Pop-Kultur legt er erstmals in Deutschland auf.

Website (New Order)

Ebony Bones / 23 – 00.00 / Berghain
Deutschlandpremiere

Aus London kommt Ebony Bones ins Berghain. Die Musikerin und Theaterschauspielerin erlebte als Kind die ersten Brixton Riots mit. Die Unruhen prägten sie nachhaltig. In einem Land, dessen Charts mehr und mehr von Musikern dominiert werden, die sich für Politik keinen Deut mehr interessieren, bleibt die Stimme von Ebony Bones eine entschiedene, aber auch sensible. Die vielfältigen Kultureinflüsse ihres Viertels und seine bis heute bewegte Geschichte spiegeln sich in einem brodelnden Soundgemisch wieder, das sie uns auf bislang zwei Alben servierte. Deren Nachfolger steht kurz vor der Vollendung. Erste Liveeindrücke wird es bei »Pop-Kultur« geben.

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18+ / 22.00 – 22.40 / Berghain

Wer etwas über die Liebe lernen will, der kann im Bücherschrank zu Eva Illouz, Roland Barthes oder Anna Achmatowa greifen. Oder aber er macht im Streamingdienst des Vertrauens das Debütalbum von 18+ an. »Trust« heißt das und weckt so ziemlich alles an Gefühlen, nur nicht unbedingt Vertrauen. Zu überzeichnet sind die ganzen Eros-Posen, die Justin und Samia hier ohne Nachnamen, dafür aber gerne auch mal über Krähen-Samples hinaus in die Nacht säuseln. Down-down-dooown-tempo-R’n’B ist das und man will gar nicht so recht glauben, dass das am Ende tatsächlich in knisternder Spannung aufgeht. Aber so ist das eben mit der Erotik: Nur die Ahnung, nicht das Wissen, erregt.

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Ho99o9 / 21 – 21.40 / Berghain
Deutschlandpremiere

In ihrer Jugend sammelten Eaddy und the O.G.M. Schulverweise, heute sind es Blogeinträge. Ho99o9 (sprich: Horror) waren das Thema auf dem diesjährigen SXSW. Der Name kommt nicht von ungefähr: Ihre Verzahnung von Rap, Electronica und Post-Hardcore darf man gut und gerne psychotisch nennen. Das Duo verausgabt sich zudem bei jeder Liveshow bis an die Grenzen körperlicher Verfügbarkeit und macht dabei auch vor dem Publikum nicht halt. Für ihr allererstes Deutschlandkonzert gilt es also, sich warm anzuziehen.

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Chuckamuck / 20 – 20.40
Deutschlandpremiere

Nachdem sie über Schokoriegel, Mädchen und Geister gesungen haben (nicht selten auch in Kombination), maßen es sich die Berliner von Chuckamuck auch weiterhin an, ihr breitestes Schelmengrinsen vor sich herzutragen. Zwei irrwitzige Rock’n’Roll-Alben und eine EP sind bereits beim hiesigen Staatsakt-Label erschienen, alle stets mit einem nonchalanten Desinteresse gegenüber allen Traditionen und ewig gleichen Retrodiskussionen versehen. Chuckamuck sind von mitreißender Unbedarftheit und Lebenslust. Bei »Pop-Kultur« wird es erstmals neues Material zu hören geben.

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Dave Haslam (DJ-Set) / 02 – open end / Panorama Bar

Dave Haslam weiß, welche Bedeutung ein einziger Club für eine gesamte Großstadt entwickeln kann. Als DJ im von Factory Records und New Order betriebenen Fac 51 The Haçienda war er nicht ganz unverantwortlich daran, dass aus einem alten Warehouse ein bis heute legendärer Salbungsort des Hedonismus und aus der grauen englischen Industriestadt Manchester plötzlich »Madchester« wurde. Seit diesen Tagen weiß Haslam auch wie kein Zweiter, wie man einen ausschweifenden Abend richtig zum besten Ende führt.

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Will Bankhead (DJ-Set) / 00.20 – 02.00 / Panorama Bar

Will Bankhead gibt seit Jahren elektronischer Musik ein Gesicht, oder besser: eine Oberfläche. Als Gestalter hat er vor allem mit Plattencovern für Honest Jon’s und Mo Wax von sich reden gemacht. Als Kopf hinter dem Blog und Label The Trilogy Tapes ist er selbst mitverantwortlich für die erneute Renaissance des Mediums Kassette – und für allerhand hochklassige Veröffentlichungen. Der Vielfalt der so versammelten, abgründigen Grooves tragen auch seine DJ-Sets Rechnung.

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Foto: Tainted Lenses

Sookee / 23.40 – 00.20 / Panorama Bar

Widerstand flowt, wenn Sookee am Mic ist. Die selbst ernannte »Quing of Berlin« ist als queerfeministische Aktivistin und Rapperin gleichermaßen bekannt. Spätestens seit ihrem vierten Album »Lila Samt« kommen die landesweiten Musikmedien und das Feuilleton nicht mehr an ihr vorbei. Das ärgert vor allem jene Macho-Rapper, die zuletzt wieder die Wahrnehmung von HipHop dominierten und denen das Mitglied des TickTickBoom-Kollektivs nun Zeile um Zeile das Wasser abgräbt. Ihre Penisfantasie »If I Had A« voller Um-die-Ecke-Bilder ist eines der lustigsten Deutschrap-Stücke der letzten Jahre. Inhalt und Stil bieten bei Sookee eine selten zu erlebende Einheit.

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Levelz / 22.40 – 23.20 / Panorama Bar
Deutschlandpremiere

In nur etwas mehr als einem Jahr haben sich Levelz in die heißeste Crew Großbritanniens verwandelt. Das vierzehnköpfige MC,-Produzenten-und-DJ-Kollektiv aus Manchester besteht aus einigen erfahrenen Lokalgrößen und zahlreichen hungrigen Nachwuchskünstlern. Optisch und in seinen Titelnamen setzt man auf Minimalismus, ansonsten geben sie uns aber eine volle Breitseite Grime. Das Genre erlebt derzeit einen neuen kreativen Aufschwung, an dem der Norden des Landes tüchtig mitwirkt. Und Levelz sind ganz vorne mit dabei. Bei RinseFM nahmen sie das Studio auseinander, FACT sieht sie als »Wu-Tang meets Happy Mondays«. Für »Pop-Kultur« treten sie erstmals außerhalb Londons auf.

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Foto: Schiko

James Pants / 21.40 – 22.20 / Panorama Bar

Für seine Musikerkarriere türmte der junge James Pants einst (mitsamt seines einverstandenen Dates, das sollte man nicht unterschlagen!) den eigenen Prom-Ball, um Peanut Butter Wolf zu treffen. Auf dessen Label hat der heute nun erwachsene Künstler mittlerweile vier Alben veröffentlicht, das jüngste heißt »Savage«. Mr Pants lebt aktuell im deutschen Köln, hat bereits mit Egyptian Lover kollaboriert und mag New Age, Disco und ein bisschen HipHop und Garage Rock. Aus diesen Versatzstücken blubbert er sich seine eigene Regenbogenmusik zusammen. Ein erhabenes Erlebnis.

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C.A.R / 20.40 – 21.20 / Panorama Bar
Berlin-Premiere

Chloé Raunet mag manch einer vielleicht noch als Teil der Band Battant bekannt sein. Mittlerweile geht sie als C.A.R eigene Wege. »My Friend« heißt ihr Debütalbum. Das darf gerne als Einladung verstanden werden. Wer sich dazu gesellt, sollte allerdings ein flexibles Nervenkostüm mitbringen, denn die Lieder drehen sich in Spiralen aus Raunets Londoner Wohnzimmer hinaus in die von ihr aus dem Fenster beobachteten Straßen und das eigene Umfeld. Eine überwundende Depression wird thematisiert, andere Rückschläge lassen wiederum nur Zynismus zurück. Ihre Musik klingt derweil bisweilen so, als hätte man sich benommen zwischen zwei laufende Radios gelegt. Andrew Weatherall zählt zu ihren Fans, mit Ruede Hagelstein hat sie erst kürzlich zusammengearbeitet.

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SOPHIE HUNGER + GÄSTE (CH) / CRISTOBAL AND THE SEA (PT)

Foto: Marikel Lahana

Sophie Hunger & Gäste / 20.40 – 22.00

»I was cut out of your stone / I’m empty but I’m never alone.« Sophie Hunger nimmt auf ihrem neuen Album nicht weniger als die Perspektive des Mondes, ihres »Supermoon«, ein. Allerdings, das passt wie die Faust bzw. Méliès’ Rakete aufs Auge, ist die Stimme der Schweizerin doch wie nicht von dieser Welt. Dank ihr denkt man bei Schweizer Pop-Musik nun selbst in den USA, wo sie zuletzt erfolgreich tourte, nicht mehr nur an Yello. In das gleiche Land, genauer: Kalifornien, hatte sie sich auch nach ihrem dritten Album und den anschließenden Konzertreisen zurückgezogen. Abschalten stand auf dem Programm. Doch kaum lernte die Musikerin bis in die letzte Faser in einem Museum die wuchtige Entstehungsgeschichte des Erdtrabanten, da loderte das Feuer der Kreativität schon wieder in ihr. Eine Gitarre wurde flugs gekauft, ein viertes Album geschrieben. Zu besonderen Weihen werden die neuen Stücke im August bei uns gelangen, wenn Sophie Hunger und Band sie in einem exklusiven Konzert mit zahlreichen illustren Gästen darbieten.

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Foto: Ed Ashcroft

Cristobal and the Sea / 19.20 – 20.20

Bei ihrem stets gen USA schielenden Berliner Label City Slang war man selbst etwas überrascht, sich plötzlich mal wieder in eine europäische Band verliebt zu haben. Zumal die vier Mitglieder von Cristobal and the Sea zwar alle unterschiedliche Länderkürzel im Pass tragen, aber nicht in Berlin, sondern in London leben. Aber was sind das für bezaubernde Stücke, die die Mini-Kommune da geschrieben hat? Eine ganz schöne bossa, eine Welle der guten Laune, machen diese. Und noch nicht einmal die Querflöte klingt in diesem Kontext doof. Hochgradig ansteckend.

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MESSER (DE) / MOURN (ES) / GIRL BAND (IE)

Messer / 00.20 – 01.20
Uraufführung

Neonlicht dringt durch ausgeblichene Plastikembleme, der Motor ist eine markant brummende Bass-Gitarre, eine aufgekratzte Stimme beschwört Muränen, Geister und undurchschaubare Vielsprachler. Das Quintett Messer knüpft auf seinen bislang erschienenen zwei Alben einen Narrationsteppich, der so dicht ist, wie eine ganze Bibliothek. Derzeit zwischen der home base Münster sowie Hamburg und Berlin verteilt lebend, hat sich die Postpunk-Band kühn gegen jegliche historische Vergleiche behauptet und die Musikpresse an die kurze Leine genommen. Die Aufnahme von Tour-Perkussionist Manuel Chittka ins feste Bandgefüge hat ihrem Sound noch mehr Farbe verliehen. In der Kantine am Berghain werden sie das unter Beweis stellen: Messer werden brandneues Material erstmals live vor Publikum präsentieren.

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Foto: Albert Manau

MOURN / 23.20 – 00.00
Deutschlandpremiere

Catalonia in da house! Von der idyllischen Küstenprovinz El Meresme hat es die Musikerinnen Jazz Rodríguez Bueno und Carla Pérez Vas nach Barcelona verschlagen, um gemeinsam mit Antonio Postius und Leia Rodríguez ordentlich Großstadtlärm zu veranstalten. Diese U20-Auswahl ist eine DIY-Vier-Personen-La Masia, die flugs vom Top-US-Label Captured Tracks verpflichtet wurde. Es ist tatsächlich wie im Fußball: Bueno, Tochter des durchaus geschätzten, aber nur mäßig bekannten Musikers Ramón alias New Rameon, scheint das mitgegebene Talent und ihre künstlerische Erziehung in eine internationale Schrammelkarriere ummünzen zu können. Das Debütalbum hört auf den gleichen Namen wie seine Urheberinnen. Die Songs sind kurz, klug und gut. Pickelige Möchtegernmachos bekommen ihr Fett weg, Hirn schmeckt plötzlich süß wie Zuckerwatte und es werden bislang ungehörte Fragen gestellt: »What should I go live in, if I can’t go swimming?« Die Möglichkeit zur Antwortfindung bietet sich erstmals live in Deutschland bei uns.

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Girl Band / 22.20 – 23.00
Deutschlandpremiere

Girl Band​ / 22.20 – 23.00
Deutschlandpremiere
Dara Kiely, Alan Duggan, Daniel Fox und Adam Faulkner sind Etikettenschwindler vor dem Herrn. Der Bandname? Eine Farce. »The Early Years«? Keine Restropektive/B-Seiten-Sammlung, sondern der Titel einer der ersten EPs. Die vier Iren brechen wie eine rasierklingengespickte Windhose auf uns herein, covern als Rockband den harten Dub-Techno eines Blawan und trumpfen überhaupt so unbekümmert auf, als hätten sie die schwere Gitarrenmusik erfunden. Fast schon unnötig zu erwähnen, dass wir uns auf ihr Debütalbum freuen, welches Girl Band bei »Pop-Kultur« erstmals live in Deutschland vorstellen.

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SCHNIPO SCHRANKE (DE) / MARY OCHER + YOUR GOVERNMENT (US/RU/IL)

Foto: Robin Hinsch

Schnipo Schranke / 19.40 – 20.20
Uraufführung

Daniela Reis und Fritzi Ernst lernten sich an einer Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, probierten sich zunächst als Komikerinnen-Duo und ließen im letzten Jahr so ziemlich jeden Popvernarrten zwischen Oder und Ems von Genitalgeschmacksrichtigungen singen. Mit »Pisse«, einem Song so deftig wie das Gericht, welches ihrer Band den Namen gab, landeten die beiden einen Überraschungshit. Bestenlisten lügen nicht! Zu ansteckend schlichten Schunkel-Chanson-Beats betreiben Schnipo Schranke eine Nabel- und Narbenschau formvollendeter Tragikomik, die kein Auge trocken lässt. Von Rocko Schamoni gefördert und von Buback aus der Park Avenue des deutschen Indie-Betriebs mittlerweile unter Vertrag genommen, werden sie bei »Pop-Kultur« erstmals live die Lieder ihres Debütalbums »satt« (sic) darbieten.

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Foto: Ulrika Walmart

Mary Ocher + Your Government / 18.40 – 19.20

Diese Stimme, dieser Gesang … Sollten Sie an irgendwelchen Krankheiten der Abstumpfung, der Verkalkung oder sonstigen Erlahmung, ja, der Versämigung Ihres Lebens an sich leiden: Sie wären schön blöd, würden Sie dieses Konzert verpassen! Mary Ocher ist in ihrem kurzen Leben schon einmal durch die halbe Welt gezogen und schließlich in Deutschland gelandet. Hier lässt sie seitdem die Luft und Herzen erzittern. Für arte zog sie mit Sasha Grey »Durch die Nacht…«, für Sibylle Berg erweckte sie die sensible Hauptfigur aus »Vielen Dank für das Leben« zu eben solchem. Ihre Alben sind fragile Kunstwerke einer ätherischen, selbstbewussten Schönheit, ihre Shows fast DIY-opernhafte Aufführungen, bei denen sie mit der Backingband Your Government von nicht weniger als zwei Schlagzeugern begleitet wird.

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NENEH CHERRY WITH ROCKETNUMBERNINE (SE/UK) / HERBERT (UK)

Neneh Cherry with RocketNumberNine / 20.40 – 22.00

Vorbild. Ein schlimmes Wort. Wer will das schon sein? Neneh Cherry wahrscheinlich auch nicht, sie taugt aber als solches allemal. Die Schwedin zeigt uns allen, wie man über Jahrzehnte hinweg allürenfrei relevant bleibt. Mit 14 tauchte die Tochter einer überaus musikalischen Familie (Don Cherry, Titiyo, Eagle-Eye Cherry gehören zur Verwandtschaft.) in die Londoner Punk-Szene ein, sang u. a. bei The Slits und den New Age Steppers. 1989 erschien ihr Debütalbum »Raw Like Sushi« mit einem unglaublichen Stilhybriden und internationalen Hits wie »Buffalo Stance« oder »Manchild«. Cherry war mittlerweile nach Bristol gezogen. Massive Attacks »Blue Lines« entstand so zu Teilen in ihrem Haus. Kollaborationen scheinen ihr ohnehin im Blut zu liegen: Nachdem sie etwa für Pulp und die Gorillaz gesungen hatte, der Band CirKus vorstand und mit der Jazz-Gruppe The Thing ein Album voller Coverversionen aufnahm, legte sie im letzten Jahr ihre vierte Solo-LP, »Blank Project«, vor – produziert von Four Tet, eingespielt mit dem wunderbaren Duo RocketNumberNine, welches Cherry auch live begleitet, wenn diese dieses unglaublich dichte und persönliche Werk mit der ihr ganz eigenen Energie auf die Bühne bringt.

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RocketNumberNine: Website / Facebook

Herbert / 19.20 – 20.20
Deutschlandpremiere

Call him HERBERT again! Nach neun Jahren gibt es mal wieder ein »klassisches« Dance-Album von Matthew Herbert. Zwischendurch hat er ungefähr so viele Projekte durchgearbeitet, wie sein dichter Bart Haare hat – am bekanntesten ist wohl die »One«-Trilogie, für die er jeweils Musik aus einem Tag, einem Schweineleben und einem Club-Abend heraus komponiert hat. Nun lockt er uns mit »The Shakes« zurück auf die Tanzfläche, ohne dabei den großen Überbau zu vergessen. Der Sound-Professor glänzt im Zwischenspiel von leichtfüßiger Verführung und politischer Aufrüttelung. Unterstützt wird er dabei von einer furios aufspielenden Band, die ein reichhaltiges Instrumentarium bedient – von der Gitarre über die Orgeln bis hin zu Bläsern: alles dabei! Der Getriebene wird außerdem während des Festivals auflegen, einen Workshop geben und an einem Talk teilnehmen. »Pop-Kultur« bietet also einmalig die 360°-Matthew-Herbert-Erfahrung.

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KIASMOS (IS) / THE JUAN MACLEAN (US) / ANIKA (UK) & T.RAUMSCHMIERE (DE) / EVVOL (AU/IE) / NAYTRONIX (US) / TEMPERS (US) / VOGUE DOTS (CA) / NORMAL ECHO (PL) / THE JUAN MACLEAN (US) (DJ-SET) / DANIEL MILLER (UK) (DJ-SET) / KANE WEST (UK)

Kiasmos (IS) / The Juan MacLean (US) / Anika & T.Raumschmiere (UK/DE) / Evvol (AU/IE) / Naytronix (US) / Tempers (US) / Vogue Dots (CA) / Normal Echo (PL) / Juan MacLean (US) (DJ-Set) / Daniel Miller (UK) (DJ-Set) / Kane West (UK)

Kiasmos / 23 – 00.00 / Berghain

Wie entspannt Ólafur Arnalds und Janus Rasmussen ihr gemeinsames Kind angehen, unterstreicht wohl nichts besser, als der Fakt, dass sie ganze fünf Jahre mit den Arbeiten an ihrem ersten Album gewartet haben, bevor dieses dann 2014 auf dem feinsinnigen Erased Tapes-Label erschien. Arnalds, mehrfach ausgezeichneter und international gefeierter »Erneuerer« der klassischen Musik, und Rasmussen, Kopf der Pop-Band Bloodgroup, haben im isländischen Reykjavík ihre Studios im gleichen Haus. Immer, wenn es die Zeit erlaubte, probierten sich die beiden Freunde durch Arnalds stetig wachsenden Synthesizer-Park. Herausgekommen ist eine texturenreiche Techno-Erzählung, wie man sie selbst von zwei solchen Talenten nicht unbedingt erwartet hätte.

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The Juan MacLean / 22.00 – 22.40 / Berghain
Deutschlandpremiere

James Murphy mag sich zurückgezogen haben, DFA Records lebt weiter! Dank Leuten wie Juan MacLean. Murphy war in den 90ern einst Tontechniker von MacLean, als dieser noch nicht die Clubs mit seinem kühl-eleganten Disco-Sound ins Schwitzen brachte. Mittlerweile sind zahlreiche Singles, Remixe und drei ganze TJM-Alben erschienen, die der Welt das Tanzen lehren. Seit einiger Zeit unterstützt zudem mit Nancy Whang eine weitere namhafte DFA-Figur den wandlungsfreudigen MacLean im Studio und auf der Bühne.

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Foto: Bob Flowers

Anika & T.Raumschmiere / 21.00 – 21.40 / Berghain
Uraufführung

 

Sie ist das schlaue Multitalent, das als Musikerin nicht nur ein N und den Nachnamen beiseite lässt, sondern auch jene Musik, die die Leute »Krautrock« nennen, zum Geistertanz mit dem Dub bittet, weshalb ihr nicht nur das Label Stones Throw und Geoff Barrows Invada Records zu Füßen liegen. Er ist als legendäre Electro-Punk-Frontfigur und Gründer von Shitkatapult einer der über die Jahre hinweg umtriebigsten Köpfe der Berliner Szene. Einander gemein haben Annika Henderson alias Anika und Marco Haas, besser bekannt als T.Raumschmiere, ihre Vorliebe für persönliche Offenbarungen und warme, hypnotische Beats, die einen alles vergessen lassen. Nachdem sie für Haas‘ neues Album erstmals zusammengearbeitet haben, finden die beiden bei »Pop-Kultur« nun in einer Weltpremiere auf der Bühne zusammen.

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Evvol / 20.00 – 20.40 / Berghain

Liebe auf Umwegen: Hinter Evvol stecken die Irin Julie Chance und die Australierin Jon Dark. Kennengelernt hat man sich in Paris, seit einiger Zeit residiert man in Berlin. Bekannt geworden als Kool Thing, führt das Duo sein musikalisches Schattenspiel auch auf seinem zweiten Album »Eternalism« gekonnt fort. Es knistert vor Spannung in den minimalistischen Bauten, durch die der Hauch ihrer Stimmen weht und einen in die Nacht hinein lockt. Die internationale Musikpresse – vom Guardian, über Fader bis hin zu SPEX – hat längst angebissen.

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Juan MacLean (DJ-Set) / 03.00 – 04.20 / Panorama Bar

Ganz ohne »The« legt Juan MacLean während des Festivals noch einmal solo und im Anschluss an den Berghain-Auftritt seiner Band auf. Der ehemalige Hardcore-Gitarrist ist ein brillanter House-DJ. Das hat er nicht nur mit seinem zeitlosen Mix für die renommierte »DJ-Kicks«-Reihe unter Beweis gestellt. La grande finale des zweiten »Pop-Kultur«-Tages.

Daniel Miller / 01.40 – 03.00 / Panorama Bar

Depeche Mode, Nick Cave & The Bad Seeds, Yazoo, Goldfrapp, Erasure, Moby, Fad Gadget, Richie Hawtin… Es ist eine schier endlose Liste an Namen mit denen Daniel Miller und sein Label Mute seit 1978 die Musikwelt bereichert und verändert haben. Aktuell finden sich Apparat, Arca und Zola Jesus im Mute-Register. Miller hat also viel zu erzählen und tut dies stets auf hochgradig unterhaltsame Weise. Seit er zudem vor fünf Jahren von Sandwell District wieder an das DJ-Pult gelockt wurde, bescherte er dem Berghain bereits das eine oder andere wuchtige Set. »Pop-Kultur« markiert wiederum sein gespannt zu erwartendes Panorama-Bar-Debüt.

Kane West / 00.20 – 01.40 / Panorama Bar

Nein, da haben wir kein Y vergessen. Kane West heißt tatsächlich Kane West. Damit hätten wir auch geklärt, wer den besten Künstlernamen im ganzen Programm, ach was, der ganzen Saison hat. Der Londoner Produzent und DJ ist Teil der PC Music-Clique, die derzeit die Pop-Welt mit digitalen Niedlichkeiten und rauschhaft überdrehten Plastik-Hyper-Trance-Beats überschüttet. Sie merken schon: Es ist alles schwer in Worte zu fassen. Auf Kane Wests aktuellem Album, »Western Beats«, sorgen allerdings noch Einschübe von House, Electro und UK Funky für etwas Bodenhaftung für den Ohrenschmalz. Sagen wir: Das Ergebnis ist das Audioäquivalent zu einem Regenbogenstroboskop.

Naytronix / 23.40 – 00.20
Deutschlandpremiere

Was soll man von einem erwarten, der Merrill Garbus in ihrem wahnwitzigen Projekt Tune-Yards mit Bass und Tat zur Seite steht? Einer, der in der nicht gerade Gottes gesegneten Sonderlingsstadt Oakland lebt? Alles andere als Kaffeehausmusik jedenfalls! Nate Brenner geht solo als Naytronix steil – und bald mit neuem Material auf große Reise. Bis dahin gilt getreu des trocken-psychedelischen Schwinger-Funks von »What Have You Done For Me Lately«: Frag Dich nicht, was Naytronix für Dich tun kann! Frag Dich, was Du für Naytronix tun kannst!

Tempers / 22.40 – 23.20
Deutschlandpremiere

»Killing For Company«, sangen die mächtigen Swans einst. Jasmine Golestaneh und Eddie Copper haben sich gesucht und gefunden. Unter dem Namen Tempers covern die beiden New Yorker nicht nur eingangs zitiertes Liedgut, sondern legen besten Traditionen folgend ein Darkwave-Kleinod nach dem anderen vor. Die Nummer der »Hell Hotline« sollte man sich jedenfalls schnell im Telefonbuch abspeichern. 2015 wagen Tempers mit einem neuen Album auf aufnahme + wiedergabe die nächsten Schritte und frönen erstmalig dem Berliner Sommer.

Vogue Dots / 21.40 – 22.20
Deutschlandpremiere

»Get down with yr sad self« (sic) – manchmal sagen Facebook-Bios schon alles. Die Atlantik-Küsten-Winter im kanadischen Halifax sind rau und kalt, sehr kalt. Vielleicht ist so diese süße Melancholie zu erklären, die alle Lieder von Tynan Dunfield und Babette Hayward durchzieht. Und wohl auch, warum man sich erst einmal über Monate hinweg nur via E-Mail austauschte, bevor man die so entstandenen Demos auch gemeinsam aufnahm. Die Musik der Vogue Dots legt sich wie ein flauschiger Mantel um zitternde Schultern, nur das kratzende Synthetik-Etikett erinnert einen daran, sich nicht allzu sehr in Sicherheit zu wiegen, wenn Vogue Dots während »Pop-Kultur« erstmals live in Deutschland auftreten. Der nächste kanadische Exportschlager!

Normal Echo / 20.40 – 21.20
Uraufführung

Normal Echo? Normal minimalism! Dawid Szczesny hat sein neues Album, »Accidental Forver«, nahezu ausschließlich auf einem Korg M1, einem instrumentgewordenen Fundament des 80er-Jahre-Synthie-Pops, eingespielt. Der vor nunmehr fünf Jahren in Berlin gestrandete polnische Experimental-Elektroniker schickt damit den zwei Alben seiner ehemaligen Coldwave-Band Niwea bereits sein zweites Soloalbum hinterher. »Accidental Forver« zieht eine dicke Sonnenuntergangs-Patina über die Welt und erscheint im Sommer auf dem neuen Berliner Auskenner-Label Mansions and Millions. Die Live-Premiere des Albums findet wiederum bei »Pop-Kultur« statt.


DIE NERVEN / THE PRE NEW / ZENTRALHEIZUNG OF DEATH DES TODES

Die Nerven / 00.20 – 01.20
Uraufführung

Wie ein Wirbelsturm sind Die Nerven zuletzt über die deutsche Musiklandschaft hinweggezogen. Schrieb das Trio sein erstes Album noch innerhalb weniger Stunden, ließ man sich für den Nachfolger immerhin etwas mehr als zwei Tage Zeit. Die Kritik begrüßte die beiden scharfsinnigen Testamente der Reduktion so oder so euphorisch und hechelt seitdem den zahlreichen, nicht minder interessanten Seiten- und Solo-Projekten hinterher, mit denen Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn beinahe monatlich ihr Talent neu unter Beweis stellen. In der Zwischenzeit sind Die Nerven zu einer imposanten Liveband gewachsen, die uns in der Kantine erstmals ihr neues Material live um die Ohren jagen wird.

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The Pre New / 23.20 – 00.00
Deutschlandpremiere

Musik für den Hyperkapitalismus, »Music For People Who Hate Themselves«: The Pre New reißen mit blankem Arsch ein, was von unserer Trümmergesellschaft noch übriggeblieben ist. Genredefinitionen sind was für Teebeutelvergesser, Selfies was für Homeshoppers. Ihr neues, zweites Album »The Male Euchnuch« erscheint konsequenterweise und zielgruppenfreundlich auch auf PowerPoint. Irgendwie muss man den City-Bankern, die es erreichen soll, ja in die Ohren kriechen! In ihrem letzten Leben hießen The Pre New übrigens Earl Brutus..

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Zentralheizung of Death des Todes / 22.20 – 23.00

Irgendwie liegt irgendwer am Ende immer irgendwo: im Schlagzeug, auf der Bühne, daneben. Bei der Zentralheizung of Death des Todes ist man nicht nur um dauerhafte Bilingualität bemüht, sondern zelebriert Musik, bis die letzte Körperenergiereseve leergezapft wurde. Hochgeschwindigkeits-Garagenrock aus Berlin, Erfurt und Leipzig, der so mitreißend ist, wie Liedtitel wie »Heilige Harze« oder »Falafel 666« unumwunden genial sind. Nur nicht verschlucken, bitte!

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BIANCA CASADY & The C.i.A. / PANTHA DU PRINCE FEAT. THE TRIAD

Selbstportrait

Bianca Casady & the C.i.A. (US/FR) / 20.40 – 22.00
Berlin-Premiere

Gemeinsam mit ihrer Schwester Sierra macht Bianca Casady als CocoRosie seid Jahren derart außergewöhnliche Musik, dass viele Beobachter ihr nur mit dem Vokabular der Fabeln und Märchen beizukommen wissen. Zuletzt lancierte sie zusammen mit Anne Sherwood Pundyk das feministische Kunstmagazin »G.A.G. (Girls Against God)«. Nahezu zeitgleich setzte sich Casady mit dem Gedanken eines Soloalbums auseinander. Tatsächlich wurde ein solches Werk dann an einem uralten, verstimmten Piano und zahllosen Schreibmaschinen von ihr gezeugt und in Argentinien vollendet. Für die Liveumsetzung arbeitet sie – wie schon bei ihren Theaterstücken »Nightshift« und »Mother Hunting« – mit dem Pariser Choreografen Biño Sauitzvy zusammen. Diese Performance ist eine Koproduktion mit dem Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel und bei »Pop-Kultur« erstmals live in Deutschland zu erleben.

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Pantha Du Prince feat. The Triad (DE) / 19.20 – 20.20
Uraufführung

Nachdem Hendrik Weber zusammen mit The Bell Laboratory die emulierten Digital-Schellen, deren erhabene Einbettung in tiefgängigen Neo-Romantik-Techno ihm weltweite Anerkennung verschaffte, gegen ein eindrucksvolles Arsenal echter und mächtiger Glocken eingetauscht hatte, zog es ihn nach Los Angeles. Als Stipendiat des Musicboard Berlin verbrachte er drei Monate in der historischen Villa Aurora, um an neuem Pantha-du-Prince-Material zu arbeiten. Daraus ist nun das Bandprojekt The Triad hervorgegangen, das Weber mit dem Gitarristen und Panda-Bear-Kollaborateur Scott Mou sowie dem Schlagzeuger Bendik Hovik Kjeldsberg bildet. Die Messe wurde gelesen, es folgt die Verdichtung.

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